Guten Tag, mein Name ist Hiob

Zielgruppe
Interessierte Mitarbeiter und Führungskräfte
Lehrgangsinhalte
Das Überbringen schlechter Nachrichten (nicht nur) in der Medizin Der biblische Hiob hat selbst keine schlechten Nachrichten überbracht. Er war vielmehr der Empfänger schlechter Nachrichten – dennoch hat er dabei seinen Glauben niemals verloren. Die Nachrichten von den Katastrophen, die Hiob in kurzer Folge ereilten, wurden ihm von einem seiner Knechte, dem einzigen Überlebenden der jeweiligen Katastrophe, überbracht. In Anlehnung daran bezeichnen die umgangssprachlichen Begriffe „Hiobsnachricht“ oder „Hiobsbotschaft“ im heutigen Sprachgebrauch eine schlimme Unglücksnachricht, wie den plötzlichen Tod eines Angehörigen oder engen Freundes oder die Mitteilung einer lebensverkürzenden Diagnose. Schlechte Nachrichten gehören zu den Tatsachen des Lebens. Täglich werden Menschen in Krankenhäusern mit Nachrichten konfrontiert, die ihre Lebensplanung und -einstellung dramatisch in Frage stellen, verändern oder gar zerstören. Diagnose Krebs oder auch andere schwere Erkrankungen – die Tatsache an sich ist bereits ein Schicksalsschlag. Doch noch schlimmer: Das Überbringen dieser Nachrichten verläuft sehr häufig unprofessionell, um nicht zu sagen: katastrophal. Menschen erinnern sich ihr ganzes Leben an diese 10 Minuten, in denen ihnen eine schlechte Diagnose übermittelt wurde. Und schon diese Erinnerung allein ist häufig traumatisch. Auf Fluren, mit Zeitdruck und völlig unvorbereitet, treffen Menschen diese Nachrichten – die damit schlagartig zu Patienten, wenn nicht gar zu „Todgeweihten“ werden. Das Überbringen schlechter Nachrichten in der Medizin gehört zu den unbeliebtesten und daher oft gemiedenen Handlungen im Krankenhaus. Jeder Arzt und alle im medizinischen Bereich Tätigen kennen Situationen, die sie als sehr schwer und belastend erlebt haben, wenn es darum ging, eine schlechte Nachricht zu überbringen. Wer hätte sich da nicht eine bessere Vorbereitung oder Ausbildung gewünscht? Ärztliches Kommunikationsverhalten wird bisher bestenfalls mit vage formulierten Qualitätsstandards oder Empfehlungen im Studium und danach vermittelt – andere, eher technische, medizinische Fähigkeiten (EKG, Labor etc.) unterliegen hingegen einer rigiden Qualitätskontrolle. Dies ist umso erstaunlicher, als dass seit über 25 Jahren auf gravierende Kommunikationsdefizite hingewiesen wird – von Medizinstudenten, Ärzten, Pflegenden und anderen medizinischen Berufsgruppen; und nicht zuletzt von den Patienten selbst. Umso mehr stellt sich die Frage: Wie sagt man einem Patienten auf die beste Weise, dass er eine lebensbedrohliche Erkrankung hat? Wie können solche Botschaften souverän und empathisch vermittelt werden? Die gute Nachricht ist: Das Überbringen von schlechten Nachrichten kann man lernen. Diese Schulung soll Ihnen dabei helfen. Neben praktischen Handlungsanweisungen und sprachlichen Lösungsideen vermittelt sie auch die Kunst der ärztlichen Interaktion und Kommunikation, gibt Tipps für die ärztliche Selbstfürsorge und soll am Ende dazu ermutigen, der Macht schicksalhafter Ereignisse furchtlos, gelassen und hoffnungsvoll zu begegnen. „Guten Tag, mein Name ist Hiob“ soll keine strikte Leitlinie sein, sondern Ihnen eine Struktur bieten, von der Sie aber jederzeit abweichen können, um den für Sie besten Weg zu finden, eine schlechte Nachricht zu überbringen.
Fachbereich
Lehrgangsdauer
8 UnterrichtsstundenTeilnehmeranzahl
25Abschluss
KeinerLehrgangskosten
Nach VereinbarungTermine
01.12. -Ort
Nach Vereinbarung
Anmeldung zum Lehrgang
Adresse
Wilhelm Beckmann Str. 7
45307 Essen
Frau Jutta Reinermann